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Das Projekt New Nations

New Nations enthüllt die Machtstruktur des Internets und erweitert das bestehende, digitale Datennetz um eine neue Dimension, die den Tibetern, Kurden, Tamilen, Uiguren, Sahrauis und anderen, nicht anerkannten Gemeinschaften eigene Internetadressen (ccTLD) aufsetzt. 

Als Community-Projekt erprobt New Nations neue Formen des globalen Miteinanders und des kommunikativen Austauschs. 

Nationale Ordnungen schreiben sich in das Kommunikationssystem ein.

Jede Internetadresse weist auf die Kontroll- und Steuerungsmacht des World Wide Web hin. 

 

 

Ein amerikanisches Netzwerk (.gov .mil .com) etablierte sich weltweit, weil die Nationen ihre eigenen Kontrollbereiche erhielten (.de .fr .ch). Mit der Vergabe von Internetadressen wurde ein System konzipiert, das von den US-Behörden gesteuert wird, die ihrerseits den nationalen Behörden und Regierungen bestimmte Rechte übertragen und garantieren. Der globale Austausch ist somit nationalen Bedingungen unterworfen und von nationalem Recht überlagert. 

 

 

Internetadressen werden heute auch spielerisch genutzt. Durch neue Top Level Domains wird das Vergabesystem auch stark kommerzialisiert. Nach wie vor verbirgt sich jedoch hinter den Internetadressen die Verfügungsgewalt der jeweiligen Nationen, die sich international im ICANN, dem Gremium zur Adressvergabe, abstimmen. Diesem multilateralen Arrangement und den darin eingebundenen, nationalen Machthabern obliegt nicht nur das Ein- und Ausschalten einzelner Inhalte, ihrer Absprache entspringt sogar eine grundlegende Entscheidungsgewalt, wer sich wie in diesem Kommunikationsraum äussern kann.

 

World Wide Web


Ein Informationskrieg beherrscht uns an der Stelle, an der wir uns in Rede- und Informationsfreiheit wähnen. Die Aufteilung und Kontrolle des digitalen Datennetzes durch die Nationalstaaten marginalisiert jene Gemeinschaften, die durch Vertreibung und Zensur unterdrückt sind. Sie können sich im digitalen Datenraum nur in anderen, nationalen und kommerziellen Systemen als Subkultur formieren. In den Zufluchtsländern haben die unterdrückten Gemeinschaften stets nur begrenzte Möglichkeiten, sich zu organisieren und zu artikulieren. Direkte Auswirkungen sind, dass Aussagen zensiert und Webdienste abgestellt werden – selbst von Drittstaaten auf Grund bilateraler Zugeständnisse. 

 

 

In der Folge der Anschläge vom 9/11 erklärten die USA den War On Terrorism, den Krieg gegen den Terrorismus. Judith Butler beschreibt, dass hier eine neue, globale Dimension der Gouvernementalität (des Beherrscht-Seins) beginnt. Im Gegensatz zu den Bürgern, die sich auf eine grundlegende Ordnung und bestimmte Rechte berufen können, wird den Gefangenen in Guantánamo und anderen Unbeugsamen jede Legitimierung und Legalisierung kategorisch versagt. Als Terroristen gebrandmarkt sind sie sprachlos und ausgegrenzt. Ihr Kampf um Gehör gilt bereits als Terrorakt

Eine Definitions- und Legitimationshoheit durch die Machthaber verunmöglicht kategorisch, dass sich nicht nationalstaatlich etablierte Gemeinschaften emanzipieren, legitimieren und schliesslich legalisieren könnten. Diese generelle Ausgrenzung führt dazu, dass jede Manifestationen als Propaganda oder Agitation fortan international unterbunden werden kann. Der Informationskrieg und die Ausgrenzung von Terroristen bezieht sich längst nicht mehr nur auf Afghanistan, für die Chinesen sind die Manifestationen der Uiguren und Tibeter solche Terrorakte, für die Thailänder sind es die Äusserungen der Patani, für die Israelis das Aufbegehren der Palästinenser usw.

 

 Virtuelle Nationen – Reale Chancen 

 

 

New Nations will nicht eine nationalstaatliche Ordnung rekonstruieren, noch kann und will dieses Projekt territoriale Konflikte anzetteln. Im Gegenteil: Eine offene Kommunikationsstruktur bringt einen Austausch, der die unterschiedlichen Sichtweisen und Anschauungen nebeneinander erträgt und durch Formen der Annäherung und des Verständnisses gar überwindet – im Gegensatz zu kriegerischen Auseinandersetzungen, zu terroristischen Gewalttaten oder zu willkürlichen Staatsakten, die vorhandene Positionen lediglich munitionieren bis zum blutigen Ende. 

 

Das Community-Projekt New Nations New Nations implementiert dem Internet eigene Strukturen, an der Stelle, an der die vorhandene Infrastruktur die Machtsysteme abbildet und so ganze Bevölkerungsgruppen beherrscht und unterwirft. Die machtpolitische Gliederung des bestehenden Internets gilt es innerhalb einer Community neu zu organisieren, zu debattieren und alternativ zu reglementieren

 

 

Erstellt werden neue Top-Level-Domains für Gemeinschaften, Völker und Kulturen, die im Gefüge der Nationalstaaten nicht anerkannt sind. Die Uiguren, Tamilen und Tibeter werden nicht mehr als Demonstranten, Opfer oder Bombenwerfer vorgeführt. Statt Propaganda und Gegenpropaganda, jenseits von Einschränkungen und Ausgrenzungen wird eine Kommunikationsstruktur und -kultur möglich, die eine Repräsentation und einen kulturellen Austausch erlaubt. Durch Selbstdarstellungen und Meinungsäusserungen kann sich auch in Kochrezepten, religiösen Fragen, Sportereignissen, den Alltagsritualen und den Kunsterzeugnissen ein kommunikatives und kulturelles Potenzial entfalten. New Nations eruiert, wie sich ausserhalb unserer nationalen, machtpolitisch gegliederten Kommunikationsstruktur ganze Kulturen, Gruppierungen und kommende Nationen im digitalen Kommunikationszeitalter selbst finden, formieren und formulieren können – ungeachtet einer militärisch-strategischen Besetzung des Terrains und auch über die Grenzen bestehender Machtblöcke hinweg.

 

Als einigende Metaebene funktionieren nicht nur die identitätsstiftenden, einheitlichen Adressen und die konsistente Erreichbarkeit. New Nations ermöglicht auch Zugriffe mittels Suchmaschinen und Verzeichnissen und macht so die komplexen kulturellen, politischen, künstlerischen und religiösen Inhalte erstmals zentral erreichbar. 

 

 

 

 

Alle können sich an New Nations beteiligen, können neue Adressen aufschalten, neue Name-Server betreiben und weitere Top-Level Domains vorschlagen. Durch ein einfaches Eintragen eines New Nations DNS-Server in den  Internet-Einstellungen des eigenen Computers hat man Zugriff auf die Domainnamen und das Netzwerk von New Nations. 

 

New Nations öffnet eine neue Dimension des virtuellen, globalen und (inter)kulturellen Austauschs, an dem alle frei partizipieren können.

 


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